Rassestandard

1903 veröffentlichte Robert Kaleski in der „Agricultural Gazette of New South Wales“ den ersten Standard für den Australian Cattle Dog, in dem er sein Erscheinungsbild als das eines kleinen, untersetzten blauen Dingos beschreibt. 1906 wurde in einem informellen Treffen einiger Züchter von Australian Cattle Dogs festgelegt, wie sie auf Hundeausstellungen in New South Wales zukünftig bewertet werden sollen. Der Rassestandard wurde später vom Züchterverband in New South Wales übernommen.
Der Standard wurde zweimal abgeändert.
Der Rassestandard von 1903 forderte für den blauen Farbschlag:
  • Kopf: breit zwischen den Ohren, spitz zulaufender Fang, voll unter den Augen, kräftig und muskulös an den Kiefern 
  • Ohren: kurz und spitz zulaufend, weit auseinander stehend, mit viel Muskeln an den Ansätzen. Sie sollten wie die einer Katze hochstehen.  Augen: braun, wach und aufmerksam
  • Schultern: kräftig, mit viel Raum für freie Bewegung
  • Brust: tief, aber in angemessenem Verhältnis zum Körper
  • Beine: kräftiger Knochenbau, starke Muskulatur 
  • Rücken: gerade, mit gut gewölbten Rippen und kräftigen Lenden
  • Hinterhand: kräftig und muskulös, mit langem Oberschenkel für eine hohe Geschwindigkeit, keine Afterkrallen
  • Rute: ordentliche Länge
  • Höhe: ca. 20 Zoll für Rüden, Hündinnen etwas kleiner
  • Haar: kurz, glatt und sehr dicht.
  • Farbe: Kopf schwarz oder rot, der Körper mit dunkelblauem Rücken, manchmal mit schwarzem Sattel und schwarzem Fleck auf dem Rutenansatz. Oder helleres Blau, gelegentlich gesprenkelt mit weißen Haaren auf dem unteren Teil des Körpers. Die Beine bläulich, mit roten Flecken gesprenkelt und die Rute hellblau, manchmal mit weißer Spitze 
  • Allgemeine Erscheinung: die eines kleinen, untersetzten Dingos.
  • Fehler: Über- oder Untergröße, hochbeinig, Ohren geknickt oder gar nicht aufgestellt, Über- oder Unterbiss, alles was die Geschwindigkeit mindert
Es gab durchaus Kritik an diesem Rassestandard, so bezüglich des Fehlens einer Angabe über die Pfoten. Gegen Widerstand vieler, die meinten dass die Form der Füße, abgesehen von der erwarteten Härte der Pfotenballen, keinen Einfluss auf die Arbeitstauglichkeit habe, wurde der Standard diesbezüglich geändert
(Quelle www.wikipedia.de)
Der aktuelle Rassestandard der FCI/VDH vom 08.10.2012 sieht wie folgt aus
(Quelle www.vdh.de):
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD:
Das allgemeine Erscheinungsbild stellt einen kräftigen, kompakten und symmetrisch gebauten Gebrauchshund dar, der die Fähigkeit und den Willen hat, die ihm zugewiesene Aufgabe zu erfüllen, wie beschwerlich sie auch sei. Die Vereinigung von Substanz, Kraft, Ausgewogenheit und leistungsfähiger, starker Muskulatur muss den Eindruck von großer Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer erwecken. Jedes Anzeichen von Schwerfälligkeit oder Schwächlichkeit ist ein schwerer Fehler.
 
WICHTIGE PROPORTIONEN:
Die Länge des Körpers in gerader Linie von der Spitze des Brustbeins zum Sitzbeinhöcker gemessen ist größer als die Widerristhöhe in einem Verhältnis von 10 zu 9.  
VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN):
Aufgrund seiner Ergebenheit und seines angeborenen Schutztriebes ist der australische Treibhund der geborene Beschützer für den Viehhirten, für dessen Herde und seinen Besitz.   Trotz seines natürlichen Misstrauens gegenüber Fremden mu er, besonders im Ausstellungsring, umgänglich sein. Jegliches Wesens- und Gebäudemerkmal, das die Arbeitsfähigkeit des Hundes beeinträchtigen könnte, muss als schwerer Fehler angesehen werden. Wie der Name der Rasse andeutet ist die Arbeit dieses Hundes das Hüten und das Treiben von Vieh sowohl in weit offenem als auch in eng begrenztem Gelände, eine Aufgabe, die er auf unnachahmliche Weise erfüllt. Er ist stets aufmerksam, äußerst intelligent, wachsam, mutig und vertrauenswürdig; seine bedingungs-lose Hingabe an die Pflicht prägt ihn als idealen Arbeitshund  
KOPF:
Der Kopf ist kräftig, steht in harmonischer Ausgewogenheit mit den übrigen Proportionen des Hundes und passt zu dessen Gesamterscheinung.  
OBERKOPF   Schädel:
Der breite Schädel ist zwischen den Ohren leicht gewölbt. Stopp: Der Schädel flacht zu einem leichten, aber deutlichen Stopp ab. 
  
GESICHTSSCHÄDEL:
  • Nasenschwamm: Schwarz. 
  • Fang: Breit, unter den Augen gut ausgefüllt und zur Nase hin allmählich schmaler werdend; mittellanger, tiefer, kraftvoller Fang, dessen obere Begrenzungsebene zu der des Schädels parallel verläuft. Lefzen: Straff anliegend, glatt  
  • Kiefer / Zähne: Der Unterkiefer ist kräftig, tief, gut entwickelt. Die Zähne sind gesund, kräftig, regelmäßig eingesetzt, in Form eines Scherengebiss schließend, d.h. die obere Schneidezahnreihe greift ohne Zwischenraum über die untere. Da der Hund dazu bestimmt ist, störrisches Vieh durch Bisse oder Zwicken in die Ferse anzutreiben, sind gesunde und kräftige Zähne sehr wichtig  
  • Backen: Muskulös, weder grob noch vorstehend  
  • Augen: Von ovaler Form und mittlerer Größe, weder vorstehend noch tiefliegend; sie müssen Wachsamkeit und Intelligenz ausdrücken. Die Farbe der Augen ist dunkelbraun.   Bei der Annäherung von Fremden ist ein warnendes oder misstrauisches Aufflackern für den Ausdruck charakteristisch
  • Ohren: Von mäßiger Größe, vorzugsweise eher klein als groß, am Ansatz breit, muskulös, aufrecht stehend, mäßig zugespitzt, in ihrer Form weder einem Löffel noch dem Ohr einer Fledermaus ähnlich. Sie sind auf dem Schädel weit auseinander angesetzt und nach außen geneigt, reagieren auf jedes Geräusch und sind hoch aufgerichtet, wenn der Hund aufmerksam ist. Die Ohrmuschel ist dick in ihrer Beschaffenheit, und ihre Innenseite sollte recht gut behaart sein
 
HALS:
Außerordentlich kräftig, muskulös, von mittlerer Länge, zum Körper hin breiter werdend, ohne Wamme.
 
KÖRPER:  
Obere Profillinie: Einheitlich.   Rücken: Kräftig. Lende: Breit, kräftig und muskulös. Der Hund hat starke Lenden mit tiefen Flanken.   Kruppe: Ziemlich lang und abfallend.   Brust : Tief, muskulös und mäßig breit. Gut gerundete Rippen und weit nach hinten reichend, nicht Tonnen-förmig.  
RUTE:
Der Ansatz der Rute ist als fließende Fortführung der Kruppenneigungslinie mäßig tief; in ihrer Länge reicht sie ungefähr bis zum Sprunggelenk. In der Ruhe sollte sie in einem sehr leichten Bogen herabhängen. In der Bewegung oder in der Erregung darf sie höher getragen werden, jedoch unter keinen Umständen so hoch, da sie sich auch nur teilweise jenseits einer gedachten senkrechten Linie durch ihren Ansatz befindet. Die Rute sollte sehr buschig behaart sein.
 
GLIEDMASSEN:  
Vorderhand
  • Allgemeines: Die Vorderläufe haben bis zu den Pfoten starke, runde Knochen und sollten, von vorne gesehen, gerade und parallel stehen  
  • Schulter: Die Schulterblätter sind kräftig, schräg gelagert, gut bemuskelt und bilden mit dem Oberarm einen guten Winkel. Ihre Spitzen sollten am Widerrist nicht zu dicht nebeneinander liegen. Obwohl die Schultern gut bemuskelt und ihre Knochensubstanz kräftig ist, würden überladene Schultern und schwere Fronten eine korrekte Bewegung verhindern und die Arbeitstüchtigkeit einschränken  
  • Vordermittelfuß : Sollte elastisch sein und bildet, von der Seite betrachtet, mit dem Unterarm einen leichten Winkel  
  • Vorderpfoten: Die Pfoten sollten rund sein, die Zehen kurz, kräftig, gut gewölbt und eng zusammengefügt. Die Ballen sind strapazierfähig und dick, die Krallen müssen kurz und kräftig sein 
Hinterhand:
  • Allgemeines: Die Hinterhand ist breit, kräftig und muskulös. Von hinten gesehen sind die Hinterläufe vom Sprunggelenk bis zu den Pfoten gerade und stehen parallel, weder eng beieinander noch zu weit auseinander
  • Oberschenkel: Lang, breit und gut entwickelt  
  • Knie: Gut gewinkelt  
  • Sprunggelenk: Kräftig und tief stehend  
  • Hinterpfoten: Die Pfoten sollten rund sein, die Zehen kurz, kräftig, gut gewölbt und eng zusammengefügt. Die Ballen sind strapazierfähig und dick, die Krallen müssen kurz und kräftig sein
GANGWERK:
Das Gangwerk ist geradlinig, frei, geschmeidig und unermüdlich; die Bewegung der Schultern und der Vorderläufe steht im Einklang mit dem kräftigen Schub der Hinterhand. Die Fähigkeit zu raschen und plötzlichen Bewegungen ist von wesentlicher Bedeutung. Gesundheit und Leistungsfähigkeit sind von überragender Wichtigkeit.   Bei zunehmender Geschwindigkeit zeigen die Pfoten im Trab die Tendenz, am Boden näher beieinander aufzutreten, aber in der Ruhe sollten alle vier Läufe des Hundes senkrecht zum Boden stehen.  
HAARKLEID  
  • Haar: Das Haar ist glatt und bildet ein doppeltes Haarkleid mit kurzer, dichter Unterwolle. Das Deckhaar ist dicht, wobei jedes einzelne Haar gerade und hart ist und flach anliegt; deswegen ist das Haarkleid wasserundurchlässig. Unter dem Körper bis zu den Hinterseiten der Läufe ist das Haar länger und bildet in der Gegend des Oberschenkels eine angedeutete Hose. Auf dem Kopf, einschließlich der Innenseite der Ohren, bis zu den Vorderseiten der Läufe und der Pfoten ist das Haar kurz. Längs des Halses ist es länger und dicker. Sowohl zu kurzes als auch zu langes Haar ist ein  Fehler. Im Durchschnitt sollte das Haar auf dem Körper 2,5 bis 4 cm lang sein  
  • Farbe : Blau getüpfelt: Die Farbe sollte blau, blau getüpfelt oder blau gesprenkelt sein, mit oder ohne andere Abzeichen. Erlaubt sind am Kopf schwarze, blaue oder lohfarbene Abzeichen, vorzugsweise in gleichmäßiger Verteilung. Die Vorderläufe sind von den Zehen bis hinauf zur Mitte ganz lohfarben; die Lohfarbe erstreckt sich an der Front über die Brust und die Kehle und findet sich auch an den Kiefern. Die Hinterhand zeigt Lohfarbe an der Innenseite der Läufe und der Innenseite der Oberschenkel; sie verläuft von dort über die Knie und die Vorderseiten der Läufe bis hin zu den Sprunggelenken, von wo aus auch die Außenseiten der Läufe bis hinunter zu den Zehen lohfarben sind. Lohfarbene Unterwolle ist am Körper erlaubt, sofern sie nicht durch das blaue Deckhaar durchschimmert. Schwarze Flecken am Körper sind nicht erwünscht 
  • Farbe: Rot gesprenkelt : Die Farbe besteht aus gleichmäßiger und überall gut verteilter roter Tüpfelung, einschließlich der Unterwolle, (weder weiß noch cremefarben), mit oder ohne dunklere rote Abzeichen am Kopf. Gleichmäßig verteilte Abzeichen am Kopf sind erwünscht. Rote Flecken am Körper sind zulässig aber nicht erwünscht  
GRÖSSE UND GEWICHT:  
Widerristhöhe: Für Rüden: 46 - 51 cm  
                             Für Hündinnen: 43 - 48 cm
FEHLER:
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist und seine Fähigkeit, die verlangte rassetypische Arbeit zu erbringen  
SCHWERE FEHLER:  
  • Überladene, lose oder steile Schultern  
  • Schwäche in den Ellenbogen, im Vordermittelfuß oder den Pfoten  
  • Steile Kniegelenke  
  • Kuhhessigkeit oder Faßbeinigkeit
  • Steifheit in der Bewegung  
DISQUALIFIZIERENDE FEHLER:  
  • Aggressive oder übermäßig ängstliche Hunde  
  • Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden  
  • N.B. :   Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden  
  • Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden  
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